Volkschor-Konzert mir neuem Chorleiter
Viva la Musica – Es lebe die Musik
Am Samstag, den 20.Oktober 2018, lud der Volkschor zu einem Konzert in die evangelische Kirche in Niederrodenbach ein. Es ist kein halbes Jahr vergangen, als der neue Chorleiter Wolfgang Runkel die Zusammenarbeit mit dem Männer- und Frauenchor übernommen hat. Das Konzert bot den geeigneten Rahmen dafür, dass sich der Dirigent kurz dem Publikum vorstellen konnte und beide Chorformationen präsentieren konnten, was in den vergangenen Monaten gemeinsam erarbeitet wurde. Der Beginn stand ganz unter dem Motto des Abends. Mit zwei ineinander übergehenden Kanons „Viva la Musica“ und einem weiteren Kanon „Singen macht Spaß“ zeigten die Chöre in gemischter Formation, wieviel Spaß und Freude man am Singen haben kann. „Heut kommt der Hans zu mir, freut sich die Lies. Ob er aber über Oberrodenbach, oder aber über Niederrodenbach oder aber übers Lochseif kommt, ist nicht gewiss“! Mit diesem Kanon entlockten die Sängerinnen und Sänger dem Publikum ein Schmunzeln.
Nicht nur das Singen macht Spaß, auch perfekt einstudierte Klavierstücke sind ein Hörgenuß. Mit einer Eigenkomposition und zwei Stücken von Sergei Rachmaninov und Vyacheslav Gryzanov zeigte der junge Rodenbacher Pianist Florian Briegel virtuos sein Können am Tasteninstrument. Er übernahm an diesem Abend auch die musikalische Begleitung beim Auftritt der jeweiligen Chorformation. Mit Bravour meisterte er die Herausforderung, sowohl ein Klaviersolo zu spielen als auch die Begleitung auf den Chor abzustimmen.
Das Publikum der gut besuchten Kirche konnte sich an den bekannten Liedern des Männerchores „My Lord, what a morning“ (Spiritual), „Im schönsten Wiesengrunde“ (Volkslied) und dem allseits beliebten „Abendfrieden“ von Franz Schubert erfreuen. Vielleicht ist dem einen oder anderen Zuhörer aufgefallen, wie an Intonation und Dynamik mithilfe des neuen Chorleiters gefeilt wurde, damit auch bekannte Stücke fast wie neu klingen.
Danach bezauberte Florian Briegel erneut das Publikum mit zwei Solostücken von Claude Debussy und Doctor Gradus ad Parnassus.
Nun war der Frauenchor an der Reihe und sorgte für swingende Stimmung mit dem Gospel-Song „Oh happy Day“, gefolgt von dem ruhigeren Gospel „I sing holy“. Als drittes folgte der groovige Scat-Silben-Kanon „Doo dab dah“.
Zum dritten Mal an diesem Abend präsentierte Florian Briegel sein Können am Klavier. Er spielte eine Auswahl aus Robert Schumanns Kinderszenen. Der eine oder andere ließ sich ganz auf die Melodien ein und lauschte versonnen mit geschlossenen Augen den wunderbaren Tönen, die der junge Pianist seinem Instrument entlockte.
Nun war es an der Zeit, die neu einstudierten Stücke vorzustellen. Im Finale zeigten die Chöre in gemischter Formation zunächst das wehmütig klingende Lied „In stiller Nacht“ von Brahms. Danach besangen die Akteure mit dem Stück „Zigeunerleben“ von Schumann eine abendliche Szene mit Lagerfeuer auf einer Waldlichtung. Dieses Lied besticht durch eine besondere Dynamik, wodurch die Szene beinahe wie erzählt klingt. Zuletzt bekräftigten die Sängerinnen und Sänger mit dem Kanon „Singing all together“, wie viel Spaß das Singen machen kann. Das Besondere an diesem Kanon sind zusätzliche Ostinati, also Melodiefolgen, die willkürlich gesungen werden können.
Das begeisterte Publikum sparte nicht mit Applaus. Selbstverständlich wurden die Rufe nach einer Zugabe erhört. Er erklang erneut der Kanon „Singen macht Spaß“. Der musikalische Leiter des Abends, Wolfgang Runkel, lud das Publikum zum Mitsingen ein. Nicht nur die tolle Akustik der Kirche sorgte dafür, dass diese Zugabe ganz besonders viel Spaß gemacht hat. Der Vorsitzende Volker Bingel bedankte sich beim Publikum und lud dazu ein, den Abend im benachbarten Hof des Heimatmuseums ausklingen zu lassen. Diese Einladung nahmen viele Gäste an und schnell füllte sich der Hof. Bei Schmalzbroten und kalten Getränken gab es einen regen Austausch über das erfolgreiche Konzert.